Der Wüste Leben einhauchen

Sportplatz-Bewässerung in der Aspire Zone

Das Emirat Katar muss den Großteil der benötigten Nahrungsmittel importieren. Die trockenen heimischen Böden sind für eine ertragreiche Landwirtschaft kaum geeignet. Durch moderne Technik soll dem abgeholfen werden.
Das starke Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum des Landes lassen die Wasserknappheit immer mehr zum Problem werden. Eine autarke Landwirtschaft zur Sicherstellung der Grundversorgung mit Lebensmitteln wird deshalb angestrebt.
Zwar gibt es zwei unterirdische Wasserreservoirs, doch deren Pegel sinkt ständig. Werden diese zu weit entleert, droht salziges Meerwasser einzuströmen. Das würde die wichtigen Süßwasserspeicher dauerhaft unbrauchbar machen. Deshalb wurde die Entnahmemenge aus Grundwasserbrunnen eingeschränkt. Eine schwierige Situation für Farmer, denen das Naß dringend zur Bewässerung fehlt. Etliche Agrarbetriebe haben schon aufgeben müssen.
So muss Süßwasser mit hohem Energieaufwand in Entsalzungsanlagen aus Meerwasser gewonnen werden. Der Importzwang führt zu einem verhältnismäßig hohen Anteil vorverarbeiteter Lebensmittel. Frisches aus der Region ist relativ selten. Für die Ernährung ist das auf die Dauer nicht allzu gesund.
Ab 2014 sollen nun mit Solarenergie große Mengen Seewasser entsalzt werden, um die Vorräte aufzufüllen und der Agrarwirtschaft eine neue Grundlage zu schaffen. Moderne Kompostieungsverfahren sind vorgesehen, um fruchtbaren Boden zu gewinnen. Im Rahmen der „Global Dry Land Alliance“ genannten Initiative, strebt Katar internationale Kooperationen an, um dem Problem der trockenen Böden zu begegnen. An vielen Orten der Welt droht Wasserknappheit zum Hauptproblem der nächsten Jahrzehnte zu werden.
Katar hat sich entschlossen, als Leitbild und Koordinator die Führung zu übernehmen, um Lösungen zu finden und zu erproben, die auch an anderen Orten eine wirksame Verbesserung der landwirtschaftlichen Bedingungen ermöglichen könnten. Fahad Al-Attiya ist damit betraut worden, diese Probleme möglichst effizient zu lösen. Man schätzt, dass rund sechzig Länder vor ähnlichen Herausforderungen stehen. Deutsche Firmen könnten bei der Planung und Umsetzung wichtige Technologiepartner sein.

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