Viele Monate hat man um ihn gekämpft. Raul hatte sich in den letzten beiden Jahren zum unverzichtbaren Liebling auf Schalke entwickelt. Doch jetzt steht fest: Eine Vertragsverlängerung wird es nicht geben. Raul möchte sich in Zukunft mehr seiner Familie widmen können, heißt es in einer offiziellen Presseverlautbarung. Verständlich, hat er doch immerhin fünf Kinder, die sich bestimmt freuen werden, wenn der erfolgreiche Papa in Zukunft mehr Zeit für sie hat. Doch spanische Medien glauben bereits mehr zu wissen: Sie vermuten, dass der ehemalige Real Madrid Spieler sich bereits für das Emirat Katar als neuen Arbeitgeber entschieden hat. Hier könne der 34-jährige sogar rund das Doppelte verdienen wird gemunkelt.
Seine Zukunft sieht der Kicker außerhalb Europas. Soviel weiß man immerhin schon. Er wendet sich nach eigenen Angaben einer Region zu, wo die durchschnittliche Spielstärke nicht so hoch ist, wie in der Bundesliga. Das könnte durchaus auf den arabischen Raum passen. Doch noch ist nichts entschieden, einstweilen schwankt der Spanier noch zwischen zwei attraktiven Angeboten. 2010 war Raul von Madrid zu Schalke 04 gewechselt. Eine Erfolgsstory, die den Fans lange in guter Erinnerung bleiben wird. In 63 Spielen schoss er für seinen Verein stolze 27 Tore. Das Clubmanagement betont denn auch, dass man den Spieler stets mit offenen Armen empfangen werde.
Als Zeichen der Hochachtung wird die Trikotnummer 7 vorerst nicht verwandt werden. Der Stürmer sei einzigartig und nicht so ohne weiteres zu ersetzen. Das gilt nicht nur für die Bundesliga, für das spanische Nationalteam hat er bereits 102 Länderspiele bestritten. Trainer Stevens lobte auch die souveräne und faire Art in der Raul dem Verein seine Entscheidung letztlich mitgeteilt habe. Viele spekulieren jetzt bereits darüber, welches Jahreseinkommen Raul bei Al Ahli Doha erzielen könnte. Doch Geld oder die Vertragslaufzeit haben, so betont Manager Heldt, bei den Verhandlungen nie die primäre Rolle gespielt.
Völlig neu ist die Sportszene in Doha für Raul jedenfalls nicht. War man doch erst kürzlich zum Wintertraining vor Ort. Stolz kündet der Ball mit den Unterschriften der Schalker Spieler im Foyer des Hotels „The Torch Doha“ von diesem Aufenthalt. Er wird dort in einer Glasvitrine als wertvolles Kleinod bewahrt und von durchreisenden Fußballfans aus aller Welt bewundert. Auch ein Freundschaftsspiel gegen die Nationalauswahl stand damals auf dem Besuchsprogramm. Dabei konnte man sich schon einmal beschnuppern.
Der Al Ahli Sports Club wurde bereits in den Fünfzigern gegründet und gilt als ältester Sportverein Katars. Die Fußballmannschaft genießt unter Fachleuten einen exzellenten Ruf. Die Trikots des Vereins sind traditionell in grün-weiß gehalten. Beheimatet im Khalifa International Stadium, das für die Asienspiele 2006 rundum auf den neuesten Stand gebracht wurde, wird auf höchstem Niveau trainiert. Hier in der Aspire Zone, die auch als Doha Sports City bezeichnet wird, sind in den letzten Jahren rund um den Aspire Tower etliche Stadien von Weltrang entstanden.